Architektonische Raumbildung 1, 2010

Der erste Teil des Forschungsprojektes ‘Raumbildung’ (finanziell unterstützt durch die niederländische Stiftung für bildende Künste, Design und Baukunst) beinhaltet die Entwicklung eines theoretischen Modells:

  1. Ausgangspunkt des Modells ist die Annahme, dass architektonischer Raum ausschließlich als eine Synthese aus Form (Masse) und Raum besteht und immer als solche wahrgenommen und erfahren wird.
  2. Zweitens basiert das Modell auf der Idee, dass Raumbildung ein entwerferisches Zusammenspiel von drei Elementen beinhaltet: a) räumliche Anordnung, b) materielle Umschließung (Überdeckung) und Begrenzung und c) räumliche Öffnung und Verbindung.
  3. Als das materielle Resultat dieses Zusammenspiels repräsentiert sich uns der architektonische Raum in der Form einer dreiteiligen und materiell geformten Struktur von Räumen und Raumbeziehungen: bestehend aus a) einer Zone von Außenräumen, b) einer Zone von Innenräumen und c) der dazwischen liegenden Innen-Außen-Zone.
  4. Die raumbildende Qualität einer jeweiligen Struktur unterscheidet das Modell anhand der (durch das Zusammenspiel gebildeten) ‘räumlichen Dynamik’ eines jeden Innen- wie Außenraums wie der Struktur als Ganzes. Eine Dynamik, die auf dem jeweiligen Gehalt von / dem vorhandenen Kontrast zwischen ‘Innen’-Räumlichkeit (partielle Umschließung) und ‘Außen’-Orientierung (Öffnung), d. h. der Orientierung zu den umliegenden Räumen, besteht. Auf dem Niveau der gesamten Struktur bringt diese Dynamik eine gewisse sozialräumliche Beziehung zwischen Gebäude (Konfiguration von Gebäuden) und Umgebung zum Ausdruck.
  5. Um schließlich die Art und Weise, wie das Zusammenspiel eine bestimmte (sozial-)räumliche Dynamik bildet, im Detail zu beschreiben, beinhaltet das Modell drei Gestaltungsaspekte: a) räumliche Ausrichtung (vor allem vertikal und horizontal), b) die Konfiguration der materiellen Formen (Gebäude, Wände etc.), ihrer offenen und geschlossenen Teile und c) deren materiellen und konstruktiven Aufbau.